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Braugerstenernte 2024 in Deutschland

Stabilisierung trotz Herausforderungen

Die Braugerstenernte 2024 in Deutschland zeigt eine Stabilisierung im Vergleich zur schwachen Ernte des Vorjahres. Dies ist auf gute Vollgerstenwerte und eine insgesamt größere Anbaufläche zurückzuführen. Allerdings überzeugten die Flächenerträge aufgrund niedriger Naturalgewichte vielfach nicht. Die Kornproteingehalte tendieren niedriger, teils unter 9%, was meist als unvermälzbar gilt. Die Kornfeuchte liegt 1,0 – 1,5 % höher als im Vorjahr, bleibt aber noch unterhalb der Norm von maximal 14,5 %.

Die Sommerbraugerstenfelder, die im Herbst ausgesät wurden, verzeichneten durch heftige Fröste zu Jahresanfang vielerorts Totalausfälle. Diese Felder wurden jedoch im Frühjahr erneut ausgesät. Bei der Winterbraugerste hatten sich Landwirte bessere Erträge erhofft, was jedoch durch hohen Krankheitsdruck, Nässe und Sonnenmangel vereitelt wurde. Dank der größeren Anbaufläche ist das Aufkommen an zweizeiliger Winterbraugerste in Brauqualität trotzdem sehr auskömmlich.

Die ordentliche Erntemenge und -Qualität sowie ein Knick im Malzexport und eine stagnierende Bierproduktion setzten die Marktpreise unter Druck. Dies führte zu einer raschen Preiskorrektur, die durch die schlechte Vorjahresernte bis dato ausgesetzt war.

Deutschland könnte als Nettoimporteur erstmals seit Jahren von den Benelux-Ländern auf Platz 2 verdrängt werden. Frankreich verzeichnet eine für seine Verhältnisse unterdurchschnittliche Ernte. Bei mehrzeiliger Winterbraugerste muss der Preis pro Tonne sogar deren Nachfrage rationieren – ein Novum für Frankreich. England und Dänemark warten mit Überschussmengen auf. Auch aus Osteuropa suchen Braugerstenpartien eine neue Heimat im Export.

Entscheidend für die weitere Preisdynamik ist die Frage: Springt die Malznachfrage international an?

Prognose für die Braugerste 2025

Seit längerem beobachten wir einen sogenannten „Carry Markt“. Das bedeutet, die Kurse der Ernte 2025 liegen etwa 10 bis 12 Euro pro Tonne über denen der Ernte 2024, was ungefähr den Kosten der Durchlagerung entspricht. Diese Situation sollte eigentlich attraktiv für die Landwirtschaft sein, Flächen für den Anbau von Braugerste 2025 vorzuhalten.

Gemessen an der aktuellen Bereitschaft der Landwirtschaft, Vorverträge für Braugerste der Ernte 2025 abzuschließen, lässt sich diese Aussage jedoch aktuell nicht bestätigen. Hauptgrund hierfür ist das absolute Preisniveau der Braugerste, das von anderen Kulturen überflügelt wird, die häufig als weniger qualitätskritisch eingestuft werden.

Die weitere Flächenentwicklung für Sommerbraugerste wird primär von den Aussaatbedingungen für Wintergetreide in diesem Herbst abhängen. Sind die Felder im Herbst gut befahrbar, maximieren Landwirte in der Regel die Fläche für Wintergetreide – getreu der Devise: Was im Boden ist, ist im Boden.

Winterbraugerste könnte gemessen am Saatgutabsatz zur Aussaat Herbst 2024 erneut eine bedeutende Rolle in der heimischen Rohstoffversorgung zur Ernte 2025 spielen. Sie verdrängt in Frostlagen jedoch Sommerbraugerste in Herbstsaat, folglich kann der Nettoflächeneffekt noch nicht beurteilt werden.

Fazit

Aufgrund einer kleineren Braugerstenprämie büßt Braugerste für die Landwirtschaft an relativer Vorzüglichkeit ein. Somit ist das Halten der Anbaufläche zur Ernte 2025 kein Selbstläufer.

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